Marí: Making Peace With Uncertainty

Marí credit Aske Stubkjær Madsen

Auf ihrem Debütalbum „Making Peace With Uncertainty“ verführt die dänische Songwriterin Marí mit wundervollem Nordic-Folk

von Gérard Otremba

Die dänische Songwriterin Linda Marí Josefsen gehört zur Musikszene der Stadt Aalborg, wuchs aber auf der Insel Mors in Nordjüttland auf. Dort hat auch das Herzstück der skandinavischen Mentalität, der Verhaltenskodex „Law of Jante“, seinen Ursprung, der aus dem von Aksel Sandemose geschriebenen, und 1930 veröffentlichten Roman „Ein Flüchtling kreuzt seine Spur“ stammt und besagt, dass man sich niemals als etwas Besseres ansehen solle. Auf ihrem Debütalbum „Making Peace With Uncertainty“ geht Marí genau diesen Gedanken nach und erkundet das Gefühl des Außenseiterdaseins, das Selbstwertgefühl, die sozialen Erwartungshaltungen sowie die Komplexität der menschlichen Beziehungen. Aber auch die Kraft von

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Freundschaften und die Selbstakzeptanz sind zentrale Themen des Albums.

Marís Wandlungsfähigkeit

Zusammen mit Musikerin aus Dänemark und Island, darunter Krístin Thora und Magnús Trygvasson sowie der Multiinstrumentalist Gustaf Ljunggren, die Post-Metal-Band Kollapse, der Folksänger Hjalte Ross und der Saxophonist Christian Høgh, nahm Marí ihr Debüt in den Sundlaugin Studio in Island, dem Studio von Sigur Rós, auf. Elf Songs befinden sich auf dem von Albert Finnbogason produzierten Album, elf Songs, die zwar alle dem Singer-Songwriter-Indie-Folk-Genre zuzuordnen sind, aber doch die Wandlungsfähigkeit der dänischen Musikerin unter Beweis stellen. Marí liebt das Filigrane, driftet aber auch passagenweise in mystisch-mythische und geheimnisvolle Sphären ab („Endless Beaches“). In „Never Meant No Harm“ hingegen eskalieren die letzten beiden Minuten zu einer sich aufbauenden, gewaltigen Krachorgie.

Marí auf den Spuren von Big Thief und PJ Harvey

Sonst dominieren indes akustische Gitarren, auch sanfte Bläser kommen zum Einsatz, beherrscht wird das alles von Marís leiser, aber durchdringender Stimme. Mal erinnert sie an Big Thief, mal an PJ Harvey – bei „Periphery“, „Reptile“ und „UNcertainty, den drei eindrucksvollsten Songs des Albums, sogar an beide zusammen. Beim Closer „Keep My Light On“ dann nur noch ein kaum hörbares Piano und Marís Stimme. Der wunderbare Endpunkt eines verblüffend eindrucksvollen Albums. Nordic-Folk par excellence.

„Making Peace With Uncertainty“ von Marí erscheint am 03.11.2023 bei Celebration Records. (Beitragsbild von Aske Stubkjær Madsen)          

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